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Die Abkürzung ISDN steht für "Integrated Services Digital Network", das mit "Dienste-integrierendes digitales Kommunikationsnetz" übersetzt werden kann. Jeder der vier Namensbestandteile in dieser Bezeichnung verweist auf eine wesentliche Eigenschaft dieses Telekommunikationsnetzes:

Integrated (Integriert)
Services (Dienste)
Digital (Digital)
Network (Netzwerk)


Integrated (Integriert)

Bei ISDN werden alle Informationen in digitalisierter Form übertragen. Dadurch ist es möglich, die Signale für Sprache, Texte, Bilder und Daten über dieselbe Leitung zu übermitteln. So ist nur noch ein Anschluß mit einer einheitlichen Rufnummernbasis nötig, um das gesamte Diensteangebot im ISDN zu nutzen. Gleichzeitig wird der Einsatz multifunktionaler Endgeräte wie z.B. PC´s erleichtert, mit denen gleich mehrere Dienste genutzt werden können.

Services (Dienste)

ISDN bietet nicht nur die Möglichkeit, viele der vorhandenen Telekommunikationsdienste zu nutzen. Es unterstützt ausserdem neue Kommunikationsarten wie z.B. Bildtelefonieren (Übertragung bewegter Bilder) oder Fernzeichnen. Die einheitliche " Übertragungssprache " ermöglicht es dabei, verschiedene Dienste kombiniert zu nutzen, z.B. um während einer Verbindung abwechselnd Texte über File Transfer und Bilder über Telefax zum selben Kommunikationspartner zu übermitteln.
Das vielfältige Diensteangebot und die hohe Übertragungsgeschwindigkeit machen ISDN zum idealen Übertragungsmedium für den ständig steigenden Kommunikationsbedarf unserer modernen Gesellschaft.

Digital

Im herkömmlichen Fernsprechnetz werden Signale analog übertragen. Die Sprache wird über ein Mikrofon in elektrische Schwingungen umgewandelt und als getreues Abbild der Schallwellen über die Leitung gesendet, um beim Empfänger wieder in akkustische Signale umgesetzt zu werden. Dieses klassische Übertragungsprinzip ist zwar sehr einfach zu handhaben, hat aber auch Nachteile, die sich auf die Sprachqualität auswirken.
Bei ISDN wird die Sprache, wie auch die Information aller anderen Dienste, in digitaler Form über eine einzige Leitung geschickt.

Network (Netzwerk)

Der Netzaufbau des ISDN ist weitgehend mit dem des herkömmlichen Fernsprechnetzes identisch, da die bereits vorhandenen Fernsprechleitungen im ISDN weiter genutzt werden. Der wesentliche Unterschied besteht darin, daß die analoge Verbindungstechnik in den Fern- und Ortsvermittlungsstellen schließlich auf digitale Technik umgerüstet ist.
Schließlich wird aufgrund der durch ISDN verwirklichten einheitlichen Netzstruktur auch der Einsatz multifunktionaler Endgeräte möglich. Eine herrausragende Stellung nehmen hier PC´s ein, mit denen nach Einbau einer ISDN-Karte und Installation geeigneter Software die meisten Dienste im ISDN effizient genutzt werden können.

ISDN-Vorteile:

Im ISDN-Netz kann jede digital codierte Information unter Verwendung des bestehenden Telefonleitungsnetzes übertragen werden. Das heißt, prinzipiell kann jede Art der Telekommunikation, unabhängig ob Sprache, Text, Grafik, Daten, Bewegtbild usw. also Informationen, die in nahezu allen Unternehmen in mehr oder weniger großer Menge anfallen, über dieselbe Leitung ohne Anschluß an unterschiedliche Netze abgewickelt werden.

ISDN leistet einen wesentlichen Beitrag zur Vereinheitlichung der Kommunikationsinfrastruktur im geschäftlichen Bereich, da man an jedem vorhandenen Telefonanschluß auch Zugang zu allen nicht-sprachlichen Telekommunikationsdiensten hat.

Die Übertragungsqualität wird gesteigert. Dies macht sich sowohl durch geringere Fehlerquoten gegenüber der Text- und Datenübermittlung im analogen Netz als auch durch eine bessere Sprachqualität bemerkbar.

Die Übertragungsgeschwindigkeit erhöht sich bei Telefax und Datenübermittlung auf 64kbit/s.

Die hohe Übertragungsrate im ISDN bedeutet aber nicht nur eine Zeitersparnis, und damit eine Produktivitätssteigerung im Geschäftsbereich, sondern ausserdem einen finanziellen Vorteil durch Einsparung von Telefongebühren. Denn für die nun kürzere Übertragungsdauer sind nur die Kosten für die Dauer der Verbindung, also die herkömmlichen Telefongebühren, zu tragen, der Verbindungsaufbau ist darüber hinaus wesentlich beschleunigt.

An einem Basisanschluß kann der Anwender von ISDN bis zu 8 Endgeräte anschliessen. Mit den ISDN-Produkten (Hardware und Software) ist es somit möglich, herkömmliche analoge Telefonapparate, Anrufbeantworter, neue ISDN-Telefonapparate, Telefaxgeräte der Gruppe 3 und 4, PC´s, Terminals, POS-Endgeräte (Point of Sales-Endgeräte, z.B. Bankomatkassa mit Zugang zum Datex-P-Netz), aber auch Hosts und Workstations an nur einem ISDN-Anschluß gleichzeitig anzuschliessen.

ISDN-Anschlußarten:

Der Basisanschluß:
Der Basisanschluß mit der S0-Schnittstelle bietet zwei B-Kanäle (Basiskanäle) mit einer Standardübertragungsrate von je 64kbit/s als Nutzkanäle sowie einen D-Kanal (Steuerkanal) mit 16kbit/s, wobei die Basiskanäle unabhängig von einander genutzt werden können. Der D-Kanal überträgt Informationen zur Steuerung der Kommunikation, wie z.B. die Rufnummer des Kommunikationspartners oder Informationen über die Art des genutzten Dienstes. Ausserdem können über diesen Kanal Daten zwischen Endgeräten und dem Datex-P-Netz übertragen werden. Die Übertragung der Informationen dieser drei Kanäle ist zeitlich ineinander verschachtelt, sodaß in jeder Sekunde je 64kbit der beiden Basiskanäle und 16kbit des Steuerkanals übertragen werden, insgesamt also 144kbit/s. An einem Basisanschluß können über eine Businstallation (Vielfachleitungssystem) mehrere ISDN-Steckdosen installiert werden, an die sich maximal acht beliebige Endgeräte gleichzeitig anschließen lassen. Der ISDN-Basisanschluß ist in den Versionen Standard und Komfort erhältlich.
Der Standardanschluß enthält:
Drei Rufnummern, die an unterschiedliche Endgeräte vergeben werden können. So läßt sich z.B. an einem ISDN-Anschluß eine Privatrufnummer, eine Geschäftsnummer und auch eine separate Rufnummer für das Fax oder den PC einrichten.
Makeln, das Hin- und Herschalten zwischen zwei Gesprächen und die Möglichkeit zu Rückfragen, um Sachverhalte zu klären, während der andere Teilnehmer in der Leitung wartet.
Das Feature Anklopfen zeigt hereinkommende Gespräche an, falls die Leitung bereits besetzt ist, und erlaubt die Annahme eines weiteren Gesprächs, ohne das erste zu beenden.
Durch die Rufnummernübermittlung sieht der Angerufene bereits beim Klingeln im Telefondisplay, wer ihn sprechen möchte. Dieser Dienst kann auf Wunsch auch abgeschaltet werden.
Die Konferenzschaltung ermöglicht ein Gespräch zwischen drei Teilnehmern gleichzeitig über nur eine Telefonleitung.
Der Komfortanschluß enthält:
Sämtliche Features der Standardausführung und zusätzlich:
Das Weiterleiten von Anrufen zu anderen Apparaten wie beispielsweise dem Autotelefon - so sind Sie jederzeit erreichbar.

Der Basisanschluß als Anlagen- oder Mehrgeräteanschluß:

Beim Anlagenanschluß wird zunächst eine Telekommunikationsanlage (TK-Anlage) angeschlossen. Alle weiteren Endgeräte arbeiten dann über die TK-Anlage in Form von Nebenstellen. Auch analoge Endgeräte können über eine TK-Anlage betrieben werden. Sie erhalten einen Rufnummernblock (RNB) mit mehreren Durchwahlnummern, so daß die einzelnen Endgeräte direkt angewählt werden können.
Der Mehrgeräteanschluß
An einen Mehrgeräteanschluß können über die S0-Schnittstelle bis zu acht Endgeräte an unterschiedlichen Standorten direkt angeschlossen werden. Insgesamt kann die Entfernung ab Netzabschluß bis zur letzten ISDN-Steckdose 200 m betragen. Jeweils zwei der Endgeräte können über den ISDN-Basisanschluß gleichzeitig betrieben werden.

Der ISDN-Primärmultiplexanschluß:

Der ISDN-Primärmultiplexanschluß stellt 30 B-Kanäle à 64kbit/s als Nutzkanäle für die Datenübertragung bereit. Hinzu kommt auch hier ein D-Kanal mit ebenfalls 64kbit/s, über den der Datentransfer gesteuert wird. Es können also bis zu 30 leitungsvermittelte Verbindungen gleichzeitig geschaltet werden. Dieser Anschluß ist ausschließlich als Anlagenanschluß erhältlich und für Unternehmen gedacht, die große Telefonanlagen betreiben.